Im Juni konnten wir ein ganz besonderes Projekt in unserer Einrichtung erleben. DasWachsen von 18 Hühnerküken konnte in einem Brutkasten und dann ineinem Gehege hautnah verfolgt werden. Nichtnur in den Kita-Gruppen wurde dieses Thema aufgegriffen, auch vieleFamilien statteten den Küken jeden Morgen einen Besuch ab.
Nunsind die Hühner auf dem Hühnerhof, wir bedanken uns bei HerrnSchneider für die Unterstützung und seinen Einsatz bei derProjektumsetzung.
Wir stellen uns vor und beantworten ein paar Fragen
Wer sind wir und wo kommen wir her?
Wir kommen vom Land, ungefähr eine halbe Stunde von eurer Kita entfernt. Da wir auch dort die erste Zeit geschützt in dieser Kiste verbringen würden, ist es OK hier bei euch zu sein. So könnt ihr uns eine Weile beim Wachsen zuschauen und sehen, wie schnell wir größer werden. Wir werden zwischendurch auch mal kurz weg sein, da bekommen wir unsere erste Impfung. Das kennt ihr ja auch alle. Der Mann, bei dem wir zu Hause sind, kommt uns jetzt schon regelmäßig besuchen und passt auf, dass es uns bei euch gut geht.
Warum sind wir in so eine kleine Kiste eingesperrt?
In den ersten Wochen benötigen wir ganz viel Wärme. Wir selbst haben eine Körpertemperatur von ca. 40 °C. Unsere Heizung befindet sich rechts oben in dieser Kiste und ist genau auf unser Wohlbefinden eingestellt. Auch wenn die Kiste größer wäre, würden wir uns meist in der Nähe dieser kuscheligen Heizung aufhalten. Erst wenn uns die ersten eigenen Federn Wärme geben, gehen wir etwas weiter auf Entdeckungsreise. Das ist nach etwa 3–4 Wochen. Die früher oft genutzten Rotlichtlampen mögen wir nicht, weil wir es wie ihr zum Schlafen gern dunkel haben.
Warum dürft ihr die Kiste nicht öffnen?
Das hat verschiedene Gründe. So wird uns sehr schnell kalt, wenn die Tür immer wieder geöffnet wird. Außerdem fühlen wir uns gern geborgen. Wir kennen euch noch nicht so gut und wissen daher nicht, ob ihr es gut mit uns meint. Sobald wir uns an euch gewöhnt haben, werden wir aber zutraulicher. Außerdem sind wir nicht nur klein und süß, sondern auch noch sehr zerbrechlich. Auch wenn ihr es gut mit uns meint, könnt ihr uns auch aus Versehen sehr schnell wehtun. Unsere Kiste gibt uns deshalb in den ersten Wochen die Geborgenheit und den Schutz, die wir brauchen.
Warum laufen wir auf Küchenpapier?
Wir kommen mit fast jedem Untergrund gut klar. Wir mögen auch Sand, Erde oder Hobelspäne. Allerdings sind wir in den ersten Tagen noch sehr geschwächt und können deshalb sehr leicht krank werden. Um uns davor zu schützen, wird sehr auf eine hygienische Umgebung geachtet. So sind wir stärker, wenn uns die ersten ungesunden Keime begegnen. Außerdem lernen wir erst noch, was uns schmeckt und auch gut für uns ist. Deshalb picken wir in den ersten Tagen auch sehr gern Sandkörner und kleine Holzstücke. Damit fühlen wir uns dann total satt, können solche Sachen aber nicht in Energie umwandeln, die wir in den ersten Tagen unbedingt brauchen. Deshalb hilft es uns, erst in 2–3 Wochen diese Erfahrung zu machen.
Warum dürfen wir nicht gefüttert werden?
Wie ihr Menschen, haben auch wir Hühner eine Vorliebe für besonders ungesunde Leckereien. Wir essen sehr gern Dinge, die viel Salz oder Zucker enthalten. So schmecken uns eingeweichtes Brot oder gekochte Nudeln total gut. Allerdings sind sie sehr schlecht für unsere Gesundheit. Selbst für euch Menschen gesunde Leckereien, wie beispielsweise Avocado, sind für uns sehr gefährlich. Deshalb bekommen wir nur ausgesuchtes, sehr gesundes Futter, welches speziell für uns Küken hergestellt wurde.
Warum piepsen wir so viel?
Das Piepsen ist unsere Sprache. Damit können wir uns untereinander verständigen und drücken uns aus. Wir piepsen wenn uns kalt ist, wir hungrig sind, wir uns über neues Futter freuen oder einfach nur um uns zu unterhalten.
Was machen wir, wenn ihr Kinder nicht in der Kita seid?
Eigentlich beschäftigten wir uns am liebsten mit uns selbst. Wir sind sehr neugierig, versuchen viel zu lernen, sind den ganzen Tag hungrig und auf der Suche nach Leckereien. Wir sind zwar interessiert an euch, sind aber auch ohne euch nicht einsam.
Was passiert mit uns, wenn wir die weite Welt erkunden wollen? Dürft ihr uns mit nach Hause nehmen?
Wie ihr schon erfahren habt, ist in der ersten Zeit, nachdem wir geschlüpft sind, eine geschützte Umgebung am besten für uns. Sobald wir groß genug für die Welt da draußen sind, verabschieden wir uns von euch und genießen das Leben auf dem Land. Dort wartet schon ein schönes Zuhause auf uns, mit Stall, ganz viel Auslauf und anderen Hühnern
Wir haben zwar kein so gutes Gedächtnis wie ihr, eine Weile werden wir euch aber trotzdem noch in Erinnerung behalten.